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Kia ora in Neuseeland

  • Autorenbild: Sonja
    Sonja
  • 26. März 2023
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. März 2023

Neuseeland ist eines der Ziele, auf das wir uns beide am meisten gefreut haben, deshalb machen wir uns gut gelaunt (und Alex so halbwegs ungesund) auf den Weg zum Flughafen, um nach Christchurch auf die Südinsel Neuseelands zu fliegen.


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11.03.2023 Ankunft in Christchurch

Unser Flug hat über zwei Stunden Verspätung, was unsere Umsteigezeit in Melbourne auf satte 10 Minuten verkürzt - ob das was wird? Wir bleiben optimistisch!


Glücklicherweise macht der Pilot kurz vor der Landung eine deutliche Ansage, dass niemand im Flugzeug aufstehen darf, abgesehen von den Leuten, die nach Neuseeland fliegen. Diese sind aufgefordert, sich so schnell wie möglich zu ihrem Gate zu begeben. Das klappt ganz wunderbar und wir schaffen es ohne weitere Vorkommnisse und pünktlich nach Christchurch. Die gute Laune bleibt!


Nach ca. einer halben Stunde am Gepäckband scherzen wir darüber, wie lustig es doch wäre, wenn durch die Verspätung des ersten Fluges, unser Gepäck es nicht rechtzeitig ins Flugzeug geschafft hätte. Das Lachen vergeht Alex relativ schnell, als wir merken, dass dem tatsächlich so ist. Es kristallisiert sich also direkt am Anfang heraus, wie wir mit solchen Situationen umgehen: Sonja behält ihren immer währenden Optimismus, Alex wird stinkig.


Am Baggage-Schalter erfahren wir zunächst, dass es 3-5 Tage dauern kann, bis unser Gepäck gefunden wird. Wir bekommen einen Zettel mit einer Fallnummer und beschließen, als erstes unseren gemieteten Van abzuholen und dann bei der Baggage-Abteilung von Jetstar anzurufen, um den nötigen Druck auszuüben.


Der sehr nette Herr am Telefon versteht angeblich die Wichtigkeit unseres Gepäcks, da sich neben all unseren Sachen vor allem auch meine Schilddrüsentabletten darin befinden und kreiert einen Urgent Case, bei dem die Verfolgung unseres Gepäcks allerdings 7-15 Tage dauern kann. Hmm, anscheinend versteht die Airline Jetstar etwas völlig anderes unter dem Begriff Urgent. Zumindest wissen wir jetzt, dass das Gepäck sicher nicht am sechsten Tag gefunden wird.


Da unser gemieteter Van horrende Geldmenge verschlingt, wollen wir mit dem Losfahren natürlich nicht warten und 3-15 Tage verlieren. Deshalb beschließen wir, ohne Rucksäcke loszudüsen.


Unser erstes Ziel ist der Lake Wanaka, wo Ina und Fabi auf uns warten. Schon diese erste Fahrt ist einfach umwerfend schön. So schön, dass ich das Bedürfnis habe, Alex zwischendurch aufzuwecken, wobei ihm fast das Augenlicht durch die direkt in sein Gesicht strahlende Sonne genommen wird. Geblendet von der Schönheit Neuseelands (und der Sonne) schläft er stinkig wieder ein. Die Landschaft ist schon jetzt so vielfältig, von anderer Planet bis wie zuhause ist alles dabei.



Fünf Stunden später kommen wir auf unserem ersten Campingplatz an und werden mit gekochtem Abendessen, Wein und gepackten Kleidungspaketen von Ina und Fabi empfangen. Wir werden schnell merken, dass es auch ohne 16 Kilo Rucksäcke und nur mit dem allernötigsten wunderbar geht.


12.03.2023 Wanderung zum Roys Peak Am nächsten Tag steht bereits die erste große Wanderung an, denn das ist es, was wir in Neuseeland am meisten vorhaben. Wir machen uns zu viert auf zum Roys Peak.


Der Weg ist wunderschön, mittel anspruchsvoll und wir bekommen einen ersten Eindruck davon, was uns die nächsten Wochen hier erwarten wird: Pure Begeisterung. Wir wandern die gelben Hügel entlang und der Blick auf den mächtigen Lake Wanaka wird immer spektakulärer.


Hier gibt es auch einen Insta-Fotospot, den wir natürlich anpeilen. Eine von Alex Bedingungen vor unserer Weltreise war, dass er sich in keine Schlange stellt, nur um ein Foto an einem bestimmten Fleck zu machen. Zu meinem Glück ist nichts los und wir können ohne Warten shooten.



13.03. Gibbston River

Auf dem Weg nach Queenstown halten wir am Gibbston River, um dort eine weitere kleine Wanderung zu machen, welche sich eher als Spaziergang herausstellt. Der Weg führt uns zwischen Weinreben und einem Fluss entlang und wir sehen hunderte Hasen durch die Wiesen hoppeln.



Da wir sonst anscheinend nichts besseres zu tun haben, buchen wir nachmittags ohne lang zu zögern für den Folgetag einen Fallschirmsprung über Queenstown. Zwar steht ein Fallschirmsprung auf unserer Bucketlist, nur dachte zumindest ich, dass wir das frühestens nach so 2-3 Monaten Weltreise machen und nicht innerhalb der ersten zwei Wochen.


14.03. Skydive über Queenstown Und so geht's am nächsten Tag mit Bauchweh vor Aufregung direkt zum Flugplatz in Queenstown, wo uns die liebe Frau am Empfang noch versucht den 3000 Fuß höheren Fallschirmsprung anzudrehen, weil dieser erstens einen längeren freien Fall hat und zweitens - anschnallen - sicherer sei. Die Genugtuung geben wir ihr nicht und bleiben bei 9000 Fuß. Übrigens haben wir uns auch das Fotopaket für günstige 199 NZD gespart - eine eigene GoPro durften wir nicht mitnehmen. Deshalb gibt es leider nur ein Foto von uns nach dem Sprung - alle heile und hyped!


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Mein überaus entspannter (und laut Fabi auch außerordentlich süßer) Tandem-Partner Tim gibt mir ein Gefühl von Sicherheit und strahlt wohltuende Ruhe aus. Inas langfristige Beziehung mit ihrem Tandem-Partner scheitert an dessen exotischer Herkunft, dem Sauerland.


Ich kann dieses Gefühl in mir gar nicht wirklich beschreiben. Es war keine Angst davor, dass der Fallschirm nicht aufgeht oder ähnliches. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, aus 3000 Metern Höhe aus einem Flugzeug zu springen. Alex merkt aufgrund meiner unüblichen Stille, wie aufgeregt ich bin und sagt: "Nur nicht schon vorher schreien, Schatzi."


Nun gut. Ab ins Flugzeug mit uns. Ich habe einen Kloß im Hals (von positiver wie evtl. etwas ängstlicher Aufregung) und trotzdem ist alleine der Flug zum Absprungspunkt es absolut wert. Wir bewundern riesige Bergketten und der leuchtende Lake Wakatipu und das schöne Queenstown erstrecken sich unter uns, bis die Luke des Mini-Flugzeugs aufgeht.


Wir vier sind die ersten Springenden und da wird auch nicht lange rumgetan. Alex Tandem-Partner rutscht mit ihm an die Kante des Flugzeugs und flupp, weg sind sie. Das ist für mich der schlimmste Moment. So schlimm, dass ich entgegen vorheriger Bitte laut aufschreie und alle im Flugzeug lachen.


Als nächstes ist Fabi dran, flupp. Dann Ina, flupp und schließlich ich, flupp. Das Gefühl, aus dem Flugzeug geschubst zu werden kann man irgendwie gar nicht beschreiben. Es dreht sich alles, ich schreie mir die Seele aus dem Leib und irgendwann merke ich: "Hey, Augen auf, die schönste Landschaft ist hier unter dir und der freie Fall ist der Wahnsinn!" Nach ca. 25 Sekunden öffnet sich der Fallschirm und wir gleiten noch für ein paar Minuten umher - ich darf sogar den Fallschirm steuern! Der Sprung war eine echt coole Erfahrung und wir würden es sofort nochmal machen.


Nach all der Aufregung fahren wir zum Kingston Camping Platz direkt am Lake Wakatipu. Das Panorama ist umwerfend, das Wasser erfrischend, das Belohnungsbier köstlich und der Sternenhimmel leuchtend schön.



15.03. Wanderung zur Luxmore Hut Tag vier in Neuseeland führt uns nach Te Anau, wo wir eine anspruchsvolle Wanderung zur Luxmore Hut machen wollen. Wir fahren mit dem Wassertaxi ans andere Ufer und laufen los durch die ausgeschilderte "Kiwi-Zone". Leider sichten wir keine solchen, denn die fluffigen Laufvögel sind nachtaktiv.


Alex und Fabi möchten einen bestimmten Schnitt halten und sprinten den steilen Track nach oben. Ina und ich halten irgendwie mit, auch wenn wir währenddessen leiden und fluchen. Wir werden alle vier mit einer bombastischen Aussicht belohnt. Hier sieht es aus wie bei Herr der Ringe. Wunderschöne Berge, Wiesen und Seen soweit das Auge reicht.



Nachdem wir den Berg wieder runtergerannt sind, nehmen wir nicht das Wassertaxi zurück nach Te Anau, sondern entscheiden uns für den 10 km Weg um den See, der sich auch genauso anfühlt. Am Ende kommen wir auf sagenhafte 26.7 km, über 40.000 Schritte und 1000 Höhenmeter. Zu unserer Freude habe ich eine Mailbox Nachricht von Jetstar, in der uns eine Dame drauf nuschelt, dass unser Gepäck da ist.


Nach einer verdienten Dusche, fragen wir im Tourist Center, ob wir unser gefundenes Gepäck dorthin schicken lassen dürfen. Wir bekommen die Adresse und rufen direkt bei Jetstar an, um alles zu klären. Leider wird das nicht so einfach sein, wie wir gehofft haben. Es beginnt ein ewiges Angerufe, Nicht-Zurückgerufenwerden, E-Mail-Geschreibe. Wir setzen uns selbst mit dem Flughafen Christchurch, der Spedition, die von Jetstar für Gepäcklieferungen beauftragt wird, und einem überaus freundlichen Neuseeländer, welcher wohl eine alte Nummer der Spedition geerbt hat, in Kontakt und kümmern uns buchstäblich um alles selber, damit wir endlich unser Gepäck bekommen. Jetstar ist dazu offenbar nicht in der Lage, was uns zahlreiche Telefonate mit dem Kundenservice zeigen. Wie lange die Lieferung dauern wird, kann uns leider auch die Spedition nicht sagen. Zumindest wissen wir, dass das Gepäck schon bei ihnen ist und es bald losgeschickt wird. Es bleibt spannend.


Wie auch immer. Wir machen uns erstmal auf zum berühmten Milford Sound.

2 Kommentare


Sonja
Sonja
28. März 2023

Ohhhh, das hoffen wir auch!! 😍

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simone.schwan
26. März 2023

Sooo unfassbar schön die Landschaft 😍

Ich hoffe, ihr seht noch Kiwis 🥹

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