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Das kleine Wiedersehen

  • Autorenbild: Sonja
    Sonja
  • 13. Dez. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

In San José gelandet, stehen wir erwartungsvoll am Ausgang - denn unsere lieben Freund:innen Louis, Vali, Stefan und Jessy kommen uns besuchen - hurra!


Wir fallen uns in die Arme, stoßen mit Bier an, dass uns so direkt am Flughafen gekauft eigentlich viel zu teuer wäre, und sind aufgeregt, die anderen wiederzusehen.

Nachdem wir unser Auto abgeholt haben und uns buchstäblich mit Gepäck hineinstapeln, verbringen wir eine Nacht in San José und düsen gleich am nächsten Morgen ab an die Karibikküste. Hier liegt das kleine Hippie-Dorf Puerto Viejo. Einen Ort weiter beziehen wir unsere riesige (krank geile) Dschungelvilla.

Hier erwartet uns Luxus, den wir beide uns schon laaange nicht mehr gegönnt haben: Ausschlafen und entspannt in den Tag starten, in den Pool springen, zum Meer laufen und in die Wellen stürzen, Nichtstun und Bier trinken, groß kochen und genießen. Uns ganz darauf einzulassen, fällt uns anfangs etwas schwer, denn die letzten Wochen, in denen wir von Land zu Land gehüpft, 10 Mal vor 5 Uhr morgens aufgestanden und nur zu zweit gewesen sind, sitzen noch in unseren Knochen.


Wir verbringen vier Tage in unserem Dschungelparadies und besuchen unter anderem den Cahuita Nationalpark, welcher bestückt mit Traumstränden durchaus einen Besuch wert ist, aber faunatechnisch nicht an unsere im Dschungel gelegene Villa herankommt.

Von unserer Terasse aus beobachten wir nämlich zwei riesige, orangene Leguane, die im Baum gegenüber wohnen. Außerdem hören und sehen wir täglich die Brüllaffen des Dorfes und bekommen sogar Besuch von einem Faultier, das Schutz vor dem Regen in einem Baum sucht und regelmäßig runterfällt. Auch ein Waschbär, mehrere bunte Frösche, die uns ihre Eier an Stühle und Pflanzen kleben, sowie eine Schlange statten unserer Veranda einen Besuch ab - es ist herrlich!

An drei verschiedenen Stränden lassen wir ordentlich die Seele baumeln, einer ist schöner als der andere.

Dass wir nicht mehr in Südamerika oder Asien sind, merken wir übrigens sehr schnell an den horrenden Preisen. Für ein Mittagessen am karibischen Straßenstand zahlen wir stolze 13 € pro Person, der Souvenirmagnet kostet 6 € statt gewohnte 50 Cent, ein 150 g Stück Käse im Supermarkt 9 €, die faustgroße Kokosnuss am Strand 6 € statt wie anderswo 1€. Wir sind geschockt, verabschieden uns schnell von unserem Sparfuchsmodus und beschließen, das Geld, welches wir in Costa Rica ausgeben, nicht in unser Weltreisebudget einzurechnen. Ist ja schließlich Urlaub.


Unser nächster Halt ist La Fortuna, welches vor allem für den Vulkan Arenal und viele Wasserattraktionen bekannt ist.


Am La Fortuna Wasserfall, der 50 Meter in die Tiefe stürzt, versuchen wir gegen die Strömung anzuschwimmen, wir schwingen bei einem Fluss mit dem Seil in einen natürlichen Pool und wir baden in einem heißen Fluss, der durch das unterirdisch fließende Magma des Vulkans aufgeheizt wird.

Bei einem Tubing Trip, wo wir mit Reifen den Fluss runter treiben, haben wir eine Fetzengaudi und um das Wasserprogramm noch vollständig zu machen, fahren wir zu den Blue Falls. Diese sieben Wasserfälle sind nach dem leuchtend blauen Wasser benannt, das sich in den Pools sammelt. Die Natur hier ist atemberaubend schön. Wir sehen kaum eine Menschenseele, die Wasserfälle liegen malerisch im grünen Dschungel und das Wasser ist wunderbar erfrischend arschkalt.

Weiter geht's nach Manuel Antonio, um unter anderem den berühmten gleichnamigen Nationalpark zu erkunden. Von einigen Seiten wurde uns dringend empfohlen hierher zu kommen und auch Sonja erinnert sich daran, dass der Park, als sie mit 14 in Costa Rica war, ein einziges Naturspektakel war.


Leider werden wir bitter enttäuscht. Die Menschenmassen, die sich hier versammeln sind fast schlimmer als in El Nido. Hunderte geführte Touren starten gemeinsam mit uns auf den perfekt präparierten, breiten Kiesweg und sobald einer der Guides ein Tier entdeckt, sammelt sich eine Traube von 60 Menschen an, die in Teleskope blicken - auch wir gehören mit unserem Guide dazu.


Es ist natürlich total cool Faultiere, Affen, Schlangen, unzählige Echsen und Tucane zu sehen. Auch die beiden Strände im Park sind paradiesisch schön. Doch das erwartete durch den tiefen Dschungel stapfen und in einsamen Buchten schwimmen, bleibt hier leider sowas von aus - trotz Nebensaison, wir wollen gar nicht wissen, was hier in der Hauptsaison los ist.

Was wiederum super ist, ist unsere Villa mit Traumblick aufs Meer. Von unseren Terassen aus sehen wir regelmäßig Tucane und bunte Aras vorbeifliegen und  traumhaft schöne Sonnenuntergänge bei köstlichen Ananas-Daiquiris.

Ein weiteres Highlight ist unser Tauchtrip zur Isla de Gaño. Gemeinsam mit Louis und Vali machen wir uns auf den Weg nach Uvita und sind begeistert von der Natur unterwegs. Wir erreichen die perfekt organisierte Tauchschule, bekommen unsere Einweisung und los geht's auf das kleine Motorboot, welches uns 1,5 Stunden über das Meer kutschiert. Wir haben Glück auf der richtigen Seite zu sitzen. Die See ist doch etwas rau und unsere Gegenüber bekommen all das aufgebrauste Wasser ab - sie sind schon bei Ankunft pitschnass.


Jetzt heißt es: Wetsuits, Tauchweste, Flossen und Taucherbrille an. Wir kippen rücklinks ins Wasser und tauchen ab - wie cool es ist, mit Freund:innen tauchen zu gehen! Bei unseren zwei Tauchgängen sehen wir bestimmt 15 Weißspitzenriffhaie, unzählige Schildkröten und weitere coole Tiere, wie Steinfische, Kugelfische, Möränen, Aale und sogar ein Seepferdchen!


Der Tag ist grandios und damit noch nicht genug: Auf dem Rückweg zum Festland entdeckt Vali doch tatsächlich Wale! Obwohl gar keine Walsaison ist, haben wir das große Glück, eine Mutter mit ihrem Kalb zu sehen - auch Delfine springen um die beiden herum. Es ist der perfekte Abschluss und wir sind einfach nur happy!


Nach 18 Tagen ratschen, kochen, strandeln, (be-)trinken, kreuzworträtseln und la pura vida leben, heißt es dann auch schon wieder Abschied nehmen. Zum Glück nur für vier Wochen, denn das Ende unserer Weltreise naht...

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